Methodik

Nachfolge braucht eigenverantwortliche Akteure und die Fähigkeit des Unternehmens, sich aus eigener Kraft weiterzuentwickeln. Eine wichtige Triebfeder für Unternehmer/-innen und Nachfolger/-innen sind positive Motive für die Zeit nach der Übergabe. Diese Motive lassen sich am besten in einem Ansatz entwickeln, der den Beteiligten die Freiheit gibt, ihre eigenen Ziele und Perspektiven offen darzulegen und in die Nachfolge einzubringen. 

Systemisches Verständnis zielt immer auf realistische und praxisorientierte Lösungen. Meine Aufgabe als Coachin und Beraterin ist es, die persönlichen Wünsche der Beteiligten mit den Anforderungen des Unternehmens und seiner Stakeholder/-innen zu verknüpfen und bewusst zu machen. Auf dieser Basis kann sich eine Nachfolgeregelung herausbilden, die nachhaltig ist, zu Ihnen und Ihrem Unternehmen passt und auch für Ihr Beziehungssystem – ob innerhalb oder außerhalb der Familie – tragfähig bleibt.

Ein KMU zu führen bedeutet, ein Spannungsfeld zu managen und dabei ein kontinuierliches Gleichgewicht zu finden zwischen:

▪ Zielen & Werten

▪ Visionen & Ressourcen

▪ festen Standards & flexibler Marktanpassung von Produkten und Dienstleistungen

▪ Erfolgskontrolle & Freiräumen für die Mitarbeitenden

Um diese (vermeintlich) widersprüchlichen Eckpfeiler des Unternehmens erfolgreich zu verbinden, bedarf es sowohl ausgeprägter Führungskompetenzen als auch geeigneter Formate. Diese Verbindungen sind oft über Jahre gewachsen und teilweise sogar unsichtbar etabliert. Nicht selten hängen sie stark von der Persönlichkeit des Unternehmers oder der Unternehmerin ab. Durch die eigenen Ziele, Werte und innovativen Ideen der Nachfolgerinnen und Nachfolger entsteht eine neue Dynamik, welche die Stabilität des Unternehmens erheblich beeinträchtigen kann.

In meiner Promotionsforschung habe ich Mechanismen und Prozesse identifiziert, die das Führen komplexer Systeme erleichtern. Ein zentrales Element ist dabei das Erwartungsmanagement im Rahmen sogenannter unsichtbarer („psychologischer“) Verträge. Diese ergänzen die legalen Verträge und tragen maßgeblich zu einem funktionierenden und fortschrittlichen Unternehmensgefüge bei.

Übertragen auf die Nachfolge ergeben sich daraus folgende beispielhafte Empfehlungen, die individuell für Ihre Nachfolge genutzt werden können:

✔ Etablierung einer Kultur, die strukturiertes Feedback auch in Richtung der Übergebenden ermöglicht

✔ Definition unveränderlicher Eckpfeiler des Bestandsunternehmens

✔ Integration neuer Perspektiven und Lösungen für eine erfolgreiche Übernahme

✔ Gegenseitiger Respekt und ausgewogenes Engagement für das Wohlergehen beider Nachfolgeparteien

Auf Basis dieser Empfehlungen kann ein regelmäßiger formeller und informeller Austausch zur Klärung der Erwartungen etabliert werden. Werden Erwartungen (zumindest teilweise) erfüllt, entstehen Zufriedenheit und Vertrauen. Wird im Dialog geklärt, warum bestimmte Erwartungen nicht erfüllt werden, so entstehen Verständnis und eine tiefere Bindung.

Beides trägt dazu bei, dass eine Lösung (die auch Trennungen beinhalten kann) von beiden Seiten als fair empfunden wird. Dies schafft eine solide Basis für eine positive Weiterentwicklung des Unternehmens über die Nachfolge hinaus.

Lesen Sie mehr über erlebte Fairness: 

Werte wie gute Mitarbeiterführung spielen in Familienunternehmen oft eine wichtige Rolle und sind mit entsprechend hohen Ansprüchen verbunden. Im Rahmen der Übergabe können diese Ansprüche eine Herausforderung darstellen. Denn sowohl die persönliche Betroffenheit aller Beteiligten als auch das Zusammenspiel des Systems „Familie“ mit dem System „Unternehmen“ bergen Konfliktpotenzial. Eingeschränkte Verhandlungsfreiheit und festgelegte, oftmals unsichtbare Rollen im Familiensystem können beidseitig fairen Lösungen im Wege stehen.

Kommt es unter diesen Schattenaspekten zu einer Nachfolge, sind die Familien oft über Jahre, wenn nicht für den Rest des Unternehmerlebens belastet. Häufig kommt hinzu, dass bestimmte Probleme mit Scham besetzt sind und aus Loyalität zur Familie nicht angesprochen werden. Die Erkenntnis, dass die Familie mit diesen Herausforderungen nicht alleine ist, kann ein erster Schritt hin zu mehr Gelassenheit und Lösungsorientierung in der Nachfolge sein. 

Durch meine Nachfolgeberatung erhalten Sie einen Fahrplan für die Übergabe und Übernahme sowie ein Regelwerk zur Konfliktlösung als Basis für den familiären Zusammenhalt bei gleichzeitigem Werterhalt des Unternehmens: 

✔ Potenziale in der Familie identifizieren

Wir adressieren die Stärken und Gemeinsamkeiten der für die Übergabe relevanten Familienmitglieder.

✔ Lösungskonzepte offen durchdenken

Wir analysieren Risiken, Chancen und Auswirkungen und wägen gemeinsam ab, welche Lösungsansätze für Sie persönlich unter dem Aspekt der Unternehmensentwicklung und der Familie geeignet sind.

✔ Best Practice und Ihr tragfähiges Zukunftsbild

Wir definieren detaillierte strategische Leitlinien für Ihre Nachfolge; Regeln zur Umsetzung, der Umgang mit Geld- und Machtfragen und die Schritte zur Anteilsübergabe münden in einem Maßnahmenplan.

✔ Präzise Umsetzung

Wir etablieren geeignete Kommunikations- und Entscheidungsformen, binden alle Stakeholder ein und setzen die Meilensteine des Übergabeprozesses schrittweise um.